Mühlkanal
Der Mühlkanal, auch Mühlenbach genannt, führte vermutlich mehrere Jahrhunderte lang durch die halbe Stadt. Er versorgte angeblich bereits im Jahr 1400 die Alte Mühle mit Wasser, die einst an der Stelle der heutigen Fabrik Bekon stand. Der Mühlgraben begann am Wehr in der Nähe der heutigen Brücke U Nývltů im Ortsteil Donín.
Von Norden her führte er um das Werksgelände der ehemaligen Kolora-Fabrik herum und später, nach Bau der Eisenbahn, unter diesem hindurch. An der heutigen Turnhalle floss das Wasser unter der Straße Genarála Svobody hindurch und durch einen Graben am Hauptweg im Stadtpark weiter. An der heutigen Pension S.O.N. kreuzte der Mühlkanal die Straße 1. Máje und führte weiter in das Gelände des ehemaligen Unternehmens Bekon. In der Straße Václavská ist bis heute die Stelle zu sehen, wo er diese kreuzte. Von hier aus führte der Mühlkanal zurück in die Neiße.
Wann der Mühlgraben genau errichtet wurde, ist heute unbekannt. Ursprünglich versorgte er vor allem die erwähnte Alte Mühle und später weitere Industriebetriebe. In der Alten Mühle befanden sich bis zu neun Mühlräder, die vom Wasser des Mühlkanals angetrieben wurden. Unweit der heutigen Turnhalle zweigte vom Mühlkanal noch ein Wassergraben ab, der den hinteren Teil der Stadt durchzog und Wasser zu den Wiesen hinter dem Alten Hof führte. Dieser verfiel in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Mühlkanal in der Straße 1. Máje überdeckt und im Jahr 1927 auch bei der Turnhalle. Am längsten war er auf der Wiese sichtbar, über die er von der Fabrik Bekon zur Neiße zurückführte.