Überreste von Arbeitslagern aus dem II. Weltkrieg
Kriegsindustrie wurde in der Umgebung von Hrádek nad Nisou (gemeint ist das heutige tschechische Gebiet) in mehreren Fabriken angesiedelt. Die größte war das Spreewerk in Hrádek nad Nisou (Grottau). Das Areal der ehemaligen Textilfabrik Leitenberger in Loučná (Görsdorf) wurde schrittweise ab 1868 errichtet. Im Jahr 1905 übernahm sie die Firma Cosmanos, die die Produktion knapp dreißig Jahre später, in den Jahren der Wirtschaftskrise, einstellte.
Während des zweiten Weltkriegs wurden die Gebäude von der Firma Spreewerk angemietet. In der Fabrik wurden zu dieser Zeit Pistolen gefertigt, das bekannteste Produkt war die Walther P38. Es wurden hier aber auch Teile anderer Waffen hergestellt, einschließlich Teile für Kanonen und Flugzeuge. Heute ist die Firma ZPA Praga Eigentümer des Betriebsgeländes.
Die Arbeitskraft im Spreewerk stellten vor allem Zwangsarbeiter und Gefangene vieler Nationalitäten, wie Ukrainern, Russen, Polen, Franzosen, Belgiern, Albanern und anderen.
Das erste Arbeitslager stand direkt gegenüber dem Haupttor der Fabrik. Weitere Lager, mit den Nummern 2, 3 und 8, entstanden schrittweise ab 1942 links des Weges in den deutschen Ort Hartau nur wenige Dutzend Meter vor der Staatsgrenze. In diesem Gebiet befand sich in der Zeit, als in Hrádek nad Nisou Lignit gefördert wurde, der Kohlenschacht Franz. Von dem alten Bergwerk war hier ein alter Entwässerungsstollen übrig geblieben, der dem Lager als Kanalisationsstollen und gleichzeitig als Kollektor für die Zuführung von Trinkwasser und Elektrizität diente.
Auch in den Jahren 1943 und 1944 wurde der Bau weiterer Baracken fortgeführt. Ein Teil der Gebäude war gemauert, andere waren nur Holzbaracken mit Sockel. Die Barackenstadt wuchs auch auf der anderen Seite des Weges nach Hartau.
Von den Lagern ist bis in die heutigen Tage der alte Stollen erhalten geblieben, der in die Neiße mündet. In den Wäldern zu beiden Seiten der Straße sind deutlich die Ruinen dutzender Baracken zu sehen.