Mutter-Anna-Bild
Dort wo von der Ausfallstraße nach Liberec (Liberecká ulice) der Weg zum Friedhof abzweigt, steht auf einem Sandsteinsockel das Mutter-Anna-Bild. Errichtet wurde die Statuengruppe 1819 auf Kosten der Grottauer Stadtgemeinde, wie eine Inschrift am Sockel belegt. Möglicherweise ist die Statue auch um einiges jünger.
Wer das Denkmal genauer betrachtet, bemerkt, dass Sockel und Statue aus unterschiedlichem Stein gefertigt sind und auch stilistisch beide Teile nicht zu einander passen. Anhand der Landkarte des stabilen Katasters (1843) ist es sehr wahrscheinlich, dass das Denkmal einst seinen Standort gewechselt hat. Im 19. Jahrhundert führte unweit die Straße nach Grabštejn (Grafenstein) vorüber; den neuen Friedhof begann man aber erst am Ende des Jahrhunderts zu nutzen.
Ausgeführt ist die Statuengruppe in der wahrscheinlich häufigsten Art: die heilige Anna mit langem Kleid und mit einem Schleier verhülltem Haar sowie einem Buch in der Hand und einer Marienfigur zu ihrer Rechten. Die Sandsteinstatue ist auch noch nach 200 Jahren in einem guten Zustand. Das Umfeld wird von einigen Freiwilligen regelmäßig gepflegt.
Die heilige Anna ist die Patronin der Mütter und der Ehe. Besonderen Schutz gewährt sie der christlichen Überlieferung zufolge dem glücklichen Verlauf von Geburten.
In Hrádek nad Nisou gab es einst, und heute wieder, zwei Annen-Statuen. Die ältere, mehr ins Auge fallende, stand auf dem Obermarkt. Zusammen mit der Jungfrau Maria und dem Jesuskind bildete die als heilige Anna Selbdritt bezeichnete Statuengruppe die Krone der Pestsäule. Diese wurde 1714 errichtet und im Frühjahr 1945 abgerissen. Von der Säule ist nichts erhalten geblieben. Im August 2017 wurde sie als getreue Replik des ursprünglichen Denkmals neu errichtet.