Das Böhmische Tor
Die Staatsgrenze zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland verläuft südlich von Hrádek nad Nisou (Grottau) durch das Weißbachtal. Ab der Waldwegkreuzung mit dem Namen Cikánský kout (Zigeunerecke) beginnt das Tal leicht anzusteigen.
Gesäumt wird es, insbesondere auf deutscher Seite, von vielen Sandsteinfelsen. Eine besondere Bedeutung unter diesen hat ein Felsenpaar, zwischen denen ein alter Weg und auch die Staatsgrenze hindurchführen. Diese Felsen werden Böhmisches Tor genannt. In die Felsen sind neuzeitliche Grenzzeichen eingemeißelt: die Jahreszahl 1831 und der Buchstabe Z, welcher für die deutsche Stadt Zittau steht. In älteren Führern wird angegeben, dass eben hier ein alter Handelsweg entlangführte, der das böhmische Binnenland mit Zittau verband, bevor er im 14. Jahrhundert westlich über Petrovice (Petersdorf) und Lückendorf umgeleitet wurde. Tatsache ist jedoch, dass in schriftlichen Quellen nur der Weg über Petrovice belegt ist.
Das Böhmische Tor wird auch von Bergsteigern genutzt, jedoch relativ selten. Interessanter sind die Felsen auf der deutschen Seite der Grenze: der Mehlsack, die Uhusteine und die Dianawand. Zu den Uhusteinen können auch gewöhnliche Wanderer einfach gelangen, von diesen hat man einen schönen Ausblick auf den Pfaffenstein (Popova skála). Noch besser ist es aber, bis auf den Aussichtspunkt Fuchskanzel hinaufzusteigen, welcher über eine kleine Brücke erreichbar ist und eine schöne Aussicht auf Zittau und Hrádek nad Nisou bietet. Zwischen dem Weißbachtal und der Landstraße Zittau – Lückendorf liegt die Burgruine Karlsfried.
Unweit des Böhmischen Tors sind im Wald auf der tschechischen Seite der Grenze die vier kleineren aber interessanten Sandsteinfelsen Kiefernspitze (Borovák), Zackenturm (Krajková věž), Aussichtsturm (Vyhlídková věž) und Grenzwächter (Strážce hranic) versteckt.
Der Weißbach ist die Trinkwasserquelle für den Ort Hartau. Entlang seines Verlaufs liegen mehrere Brunnen und ein schönes Wasserwerk.