Feuchtgebiete am Kristýna-See
Die Haine zwischen dem Dreiländerpunkt und dem Kristýna-See bergen Feuchtgebiete, die von interessanten Wasserlebewesen bewohnt werden. Für aufmerksame Besucher sind sie eine Oase der Ruhe und ein Gegenpol zum lebhaften Erholungsgebiet Kristýna-See und den Radwegen, die unweit der Feuchtgebiete vorüberführen.
Noch vor kurzem waren sie nur schwer zugänglich. Im Jahr 2014 wurden jedoch Holzstege mit Rastplätzen errichtet, die es den Besuchern ermöglichen, ein bisher verborgenes Stück Landschaft an den Flussufern zu beobachten. Für das Jahr 2017 ist eine Ausweitung der Wege und Rastplätze geplant.
Die heutige Gestalt der Landschaft zwischen Dreiländerpunkt und Kristýna-See wurde durch den Lignitabbau beeinflusst, der hier seit Ende des 18. Jahrhunderts in mehreren Phasen efolgte. Vor der Eröffnung der ersten Gruben gab es am rechten Neißeufer drei Teiche zwischen Hrádek und dem Dreiländerpunkt. Auch der Flussverlauf sah anders aus: die Neiße wand sich in mehreren Mäandern. Der Fluss wurde erst Mitte der 1930er Jahre im Zusammenhang mit der Ausweitung des Lignitabbaus in das heutige begradigte Flussbett geleitet. Im Bereich zwischen der Straße Žitavská (Zittauer Straße) und der Neiße entstanden ab dem Ende des 18. Jahrhunderts Dutzende von Stollen, in denen Bergarbeiter Lignit förderten. Bei der Förderung kämpften sie ständig mit Unmengen an Grundwasser. Auch die heutigen Feuchtgebiete sind ein Überrest des Grubenbetriebs. In ihrer unmittelbaren Nähe befindet sich eine Wiese, die durch Rekultivierung einer Deponie entstand. Und auch die Deponie selbst nutzte den vom einstigen Bergbau hinterlassenen Raum.
Der größte Schacht Christian wurde nach Christian Christoph oder Christian Phillip Clam-Gallas benannt, denen die Grafschaft Grabštejn (Grafenstein) und mit dieser auch alle Bergwerke gehörten. Im Jahr 1952 wurde die Untertageförderung in übertägigen Abbau umgewandelt. 1972 wurde der Abbau eingestellt. Der heutige Kristýna-See ist die sichtbarste Erinnerung an die Zeit des Bergbaus in Hrádek nad Nisou.