Staatliche Burg und Schloss Grabštejn
Die Burg Grabštejn (Grafenstein) ist heute ein nationales Kulturdenkmal. Es hätte jedoch nicht viel gefehlt und sie wäre zur Ruine verkommen. Ab 1954 wurde sie fast zwanzig Jahre lang durch die Armee genutzt. Nachdem die Truppe auf das jüngere, weiter unten gelegene Untere Schloss umgezogen war, endete auch die Unterhaltung der Burg, die dann schnell begann zu verfallen. Rettungsmaßnahmen kamen erst im Jahr 1990 in Gang. Die Restaurierung der Burg dauerte bis zum Jahr 2010.
Die Burg birgt ein einzigartiges Kleinod aus der Mitte des 16. Jahrhunderts: die Renaissancekapelle der heiligen Barbara mit einer reichen, ganzflächigen Ausmalung. Die Kapelle verdankt ihre heutige Gestalt im Renaissancestil ebenso wie die Burg selbst einem ihrer Besitzer aus dem 16. Jahrhundert, dem Grafen Georg Mehl von Strelitz.
Die ursprüngliche Burg wurde Mitte des 13. Jahrhunderts durch die Herren von Dohna errichtet und im Jahr 1286 erstmals erwähnt. Von diesen kaufte im Jahr 1562 der bereits erwähnte Doktor des Rechts, der kaiserliche Hofrat und deutsche Vizekanzler des Königreichs Böhmen Georg Mehl von Strelitz, das verschuldete Herrengut und besaß es bis zum Jahr 1586. Bis 1704 wechselten die Eigentümer der Burg mehrmals. Danach erwarb die Adelsfamilie Gallas (ab 1757 Clam-Gallas) die Burg, die sie bis 1945 besaß. Der letzte männliche Nachkomme der Familie war Franz Clam-Gallas. Dieser starb im Jahr 1930 und hinterließ den gesamten Besitz seinen sieben Töchtern. Eigentümerin der Herrschaft Grafenstein wurde Marie Clam-Gallas mit ihrem Ehemann Karel von Podstatzký-Lichtenstein. Die Burg wurde schon 1943 für Touristen zugänglich gemacht.
Die Burg bietet den Besuchern heute mehrere Besichtigungsrundgänge. Man kann vom 20. bis zum 13. Jahrhundert in der Zeit rückwärts reisen. Keinesfalls versäumen sollte man die Kapelle der heiligen Barbara, einen Besuch der Burgkeller und die Besteigung des Burgturms mit Aussicht nach Tschechien, Deutschland und Polen.
Der Zugang zur Burg erfolgt vom Parkplatz unterhalb der Burg oder bequemer vom Parkplatz am Unteren Schloss.