Oberwegsteine
Über dem Ort Horní Sedlo (Pass) erstreckt sich ein Hřebeny (Passerkamm) genannter Sandsteinkamm. An dessen Südseite steigt von der Straße aus der grün markierte sogenannte Wanderweg Horolezecká cesta (Bergsteigerpfad bzw. Oberweg) empor. Am Weg liegen sieben Sandsteintürme, die in den Karten als Horní skály (Oberwegsteine) bezeichnet werden. Vor allem unter Bergsteigern hat sich jedoch die vom deutschen Oberweg abgeleitete Bezeichnung Obrvégry (Oberweger) durchgesetzt.
Auf dem Weg von der Straße kommend passieren wir zunächst den kleinen Übungsturm (Cvičná věž), an dem in der Regel Kinder ihre erste Bekanntschaft mit dem Klettersport machen. Nur ein Stückchen von diesem entfernt befindet sich das Turmpaar Totenstein (Smrtka) und Kleiner Totenstein (Malá Smrtka). Seinen Namen erhielt es nach dem missglückten Versuch eines der ersten Bergsteigers, die die Felsen bezwingen wollten. Der nächste in der Reihe ist der Karl-Gahler-Stein (Gahlerova věž), der nach dem Bergsteiger Karl Gahler benannt wurde. Es folgen der kleinere Zwillingszahn (Dvojče) und der größte Turm, der Reichenberger Turm (Liberecká věž). Der vorletzte Felsen ist der Falkenstein (Sokol). Ein einziger Felsen liegt rechts vom Weg. Er befindet sich noch hinter dem Sokol und wird aufgrund seiner Form Oberwegzahn (Zub) genannt.
Die Oberwegsteine wurden von Bergsteigern zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach und nach bezwungen. Der letzte, schwer zugängliche Karl-Gahler-Stein, wurde im Jahr 1906 erstmals bestiegen. Die Oberwegsteine sind bis heute bei den Bergsteigern beliebt.