Zu den Felsaussichten der Umgebung
An den Hängen des östlichen Lausitzer Gebirges stehen dutzende Sandsteinfelsen. Manche sind von Wäldern verborgen, andere ragen über die Baumkronen hinaus und bieten herrliche Ausblicke in die Umgebung. Die interessantesten Felsen sind leicht auf markierten Wanderwegen zu erreichen. Also dann: Auf in die Berge! Man kann zuerst ein Stück mit dem Auto fahren oder direkt in Hrádek loswandern.
Und keine Angst: Niemand geht verloren. Die Wälder sind von einem dichten Netz markierter Wanderwege durchzogen, die außerdem ermöglichen, zwischen unterschiedlich langen Touren zu wählen.
Wer am Bahnhof startet, folgt der gelben Markierung. Sie führt zum Erholungsgebiet Kristýna-See, wo wir dem blauen Weg folgen. Vor uns liegt der nun Anstieg zum ersten Aussichtspunkt, das heißt es geht bergauf. Belohnt werden wir durch den Ausblick vom Hahnberg (Kohoutí vrch). Die Stadt beginnt sich hinter den Bäumen zu verstecken, doch der Kristýna-See und Zittau in Sachsen sind nicht zu übersehen. In westlicher Richtung scheint die Zivilisation zu verschwinden. Unter uns zeichnet sich deutlich das Weißbachtal mit der deutsch-tschechischen Grenze ab. Über ihm ragen die Uhusteine (Výří skály) empor und rechts von diesen am Horizont der zweigipflige Hochwald (Hvozd) mit Aussichtsturm und Berggasthaus und links schließlich der Falkenberg (Sokol) und der Dachsberg (Jezevčí vrch). Wir verlassen den Hahnberg auf dem blauen Weg, überwinden den Spitzberg (Sedlecký Špičák) und gelangen über einen kleinen Sattel zum Pfaffenstein (Popova skála). Er ist die Dominante des östlichen Lausitzer Gebirges. Von dort haben wir Ausblick in drei Länder zugleich. Bei guter Sicht sind die Gipfel des Iser- und des Riesengebirges sowie des Böhmischen Mittelgebirges zu sehen. Bei der Orientierung helfen Panoramatafeln an der höchsten Stelle des Aussichtspunkts. Wir kehren auf dem blauen Weg zum Sattel zwischen beiden Gipfeln zurück und folgen diesem weiter bis zur Tobiaskiefer (Tobiášova borovice). Unterwegs passieren wir den Hufeisenstein (Podkova). Der Sage nach stammen die Hufabdrücke auf dem Felsen von einem Feuerhengst, der den Raubritter vom nahen Raubschlossberg hierher getragen haben soll. Vom Weg hinter dem Hufeisenstein haben wir eine eingeschränkte Aussicht auf die Sandsteinfelsen des Felsentheaters (Skalní divadlo).
Von der Tobiaskiefer aus gehen wir auf dem roten Weg zum Schönen Grund (Krásný důl). Von dort können wir nach Hrádek nad Nisou zurückkehren oder dem grünen Weg folgend die Rabensteine erwandern. Mit ein bisschen Geschick kann man auf die Platte zwischen den Felsen hinaufklettern. Belohnt wird die Mühe mit einer neuen Aussicht in die Landschaft. Weiter führt der Weg an den besonders bei Bergsteigern beliebten den Oberwegsteinen vorüber. Hier endet die Wanderung durch die Sandsteinfelsen. An der Barockkapelle in Pass (Horní Sedlo) nehmen wir den roten Weg, gehen zum Schönen Grund zurück und kehren von dort auf dem blauen Weg nach Hrádek nad Nisou zurück.
Die gesamte Tour ist etwa 19 km lang und hat einen Höhenunterschied von 630 m. Man kann die Runde auch abkürzen und einen der Felsen auslassen. Der leichteste Zugang ist von Dolní Sedlo (Spittelgrund) aus, von wo es nur ein Stück zum Pfaffenstein ist. Die Oberwegsteine und die Rabensteine sind dagegen von Horní Sedlo aus am besten zu erreichen.