Mit dem Rad in die Umgebung von Hrádek nad Nisou
Wir können unsere Radtour auf dem Oberen Markt (Horní náměstí) beginnen. In der Nähe kann man auf dem Parkplatz in der Žitavská ulice bzw. in den meisten der angrenzenden Straßen kostenlos parken.
Aber bevor es losgeht, können wir noch alte Pflasterungen und die Replik der Anna-Säule besichtigen, in einen jahrhundertealten Brunnen schauen oder bei sonnigem Wetter die Sonnenuhr ausprobieren. Dazu muss man sich nur auf dem Zeitstrahl auf das richtige Datum stellen und den eigenen Schatten beobachten. Auch die St. Bartholomäuskirche ist zumindest einen Blick wert.
Wir verlassen den Markt über die Husova ulice an der rechten oberen Ecke des Platzes und folgen dem als Neuen Kammweg (Nová hřebenovka) bezeichneten Radwanderweg 3039.
Hinter der Eisenbahnbrücke kommen wir an der links der Straße stehenden Statue des heiligen Laurentius vorüber. Am Stadtrand von Hrádek überqueren wir mit Obacht den Kreisverkehr und rollen von dort bergab nach Oldřichov na Hranicích (Ullersdorf). Wer die Umgebung nicht kennt, ist leicht verwirrt. In Wirklichkeit sieht man vor sich nämlich zwei Orte, die obendrein noch in zwei verschiedenen Ländern liegen. Die Kirche St. Josef auf dem Berg steht schon im polnischen Ort Kopaczów (Oberullersdorf).Die Landesgrenze, und damit auch die Grenze zwischen beiden Orten, bildet der Ullersbach (Oldřichovský potok). Bergab passieren wir das rechts der Straße stehende Richterkreuz. In Oldřichov sollten wir unsere Augen ab und an, von der Straße lösen. Es sind hier nämlich einige gut erhaltene Umgebindehäuser mit Fachwerkgeschoss erhalten geblieben. Der Radwanderweg führt uns durch das gesamte Dorf und biegt an seinem Ende auf einen Feldweg in Richtung der Siedlung Uhelná (Kohlige) ab. Größter Stolz des kleinen Ortes ist die Kapelle der hilfreichen Jungfrau Maria, die in den Jahren 2017/18 buchstäblich in letzter Minute gerettet werden konnte. Von der Kapelle waren nur noch Mauern übrig geblieben. Hinter der Kapelle verdient das Fachwerkhaus Nr. 4 unsere Aufmerksamkeit. Wir fahren weiter auf dem Neuen Kammweg. An der Kreuzung am Ortsende von Uhelná passieren wir noch ein Wegkreuz aus dem Jahr 1806.
Der Weg führt nun leicht bergab. Auf der rechten Seite der Straße zieht der runde Bau einer Windmühle die Aufmerksamkeit auf sich. Sie ist eine von drei Windmühlen, die einst auf dem Bergrücken standen und ist auch am besten erhalten. Wir kommen nun zur Kreuzung „An der verbrannten Linde“. Von hier fahren wir weiter über den holprigen Weg bergauf zum Schulkreuz (Školní kříž). Hier nehmen wir uns Zeit für eine Verschnaufpause und genießen den herrlichen Ausblick auf die Landschaft. Hier verlassen wir den Neuen Kammweg und biegen nach rechts nach Václavice (Wetzwalde) ab. Wir passieren den Friedhof auf dem einst die Kirche St. Jakob stand. Direkt gegenüber vom Abzweig zum Friedhof duckt sich unter den Bäumen eines der ältesten Denkmale der Umgebung: ein Sühnekreuz. Wir fahren weiter bergab zur Hauptstraße und biegen rechts auf diese ab. Hier folgen wir dem Radwanderweg 3069. Der Weg durch Václavice fährt sich angenehm, es geht immer leicht bergab. Wir passiere n einige alte Bauernhäuser und am Ende des Dorfes eine Talsperre.
Im Schatten der Straßenbäume erreichen wir eine Kreuzung, wo wir uns entscheiden müssen, wohin wir weiter fahren. Wenn uns ein Besuch der Burg Grabštejn (Grafenstein) mit Renaissancekapelle und Burgturm mit Aussicht in die Umgebung lockt, sollten wir nach rechts abbiegen. Auf dem Berg angekommen, biegen wir links ab. Nach 80 m erreichen wir den Fußweg und folgen diesem bis zum Burgtor. Nach der Besichtigung der Burg können wir der Straße, die uns hierher geführt hat, direkt zurück nach Hrádek folgen. Alternativ können wir auch den steilen Berg hinunter fahren, wo wir den Radwanderweg 3069 wieder erreichen.
Wer den Besuch der Burg für ein anderes Mal aufsparen möchte, fährt an der Kreuzung hinter der Talsperre geradeaus auf dem Radwanderweg 3069 nach Chotyně (Ketten) weiter. Wir passieren einen Golfplatz und biegen hinter dem Tunnel unter dem Bahndamm nach rechts ab. Über die sogenannte Lange Meile (Dlouhá mez) kehren wir nach Hrádek zurück. Die Straße führt uns ohne abzubiegen bis zum Stadtpark, wo wir rechts bergauf abbiegen. Der Turm der Kirche verrät uns, dass wir am Markt zurück sind.
Wer die Tour noch etwas ausdehnen möchte, kann auf der Brücke den Fluss überqueren und bis zum Kristýna-See und zum Dreiländerpunkt weiterfahren. Die Straße folgt dem Flusslauf, Berge erwarten uns also hier nicht. Das Erholungsgebiet Kristýna-See bietet einige Möglichkeiten zum Ausruhen und zur Stärkung.
Auch mit dem Abstecher zum Kristýna-See und zum Dreiländerpunkt ist die Tour angenehme 21 km lang und überwindet etwa 300 Höhenmeter.