Kirche zum Heiligen Kreuz, Zittau, Erbbegräbnis Mönch
An der nördlichen, unregelmäßigen Friedhofsmauer der Kirche zum Heiligen Kreuz stehen mehrere barocke Gruften. Ganz links befindet sich die Gruft der Familie Mönch. Sie stammt aus dem Jahr 1710. Sowohl anhand ihres Erbauungsdatums als auch ihres Gesamterscheinungsbilds lässt sie sich als eine der älteren Gruften des Klosterhofs erkennen. Den Eingang zur Gruft bildet ein geräumiges Portal, das nahezu die gesamte Stirnseite der rechteckigen Gruft einnimmt. Das Portal wird von einem Korbbogengewölbe mit mittigem Gewölbestein überspannt. Der verbleibende Raum der Gruft wird durch zylinderförmige Pilaster untergliedert, halb in die Wände eingelassene Säulen mit voll ausgebildeten Säulenstühlen, also mit Fundament, Basis, zylindrischem Schaft und einem einfachen Kapitell, konzipiert in einer traditionellen Reihenform. Die Zwickel, also die dreieckigen Flächen, welche durch den Gewölbebogen und den Sims gebildet werden, sind ähnlich wie bei zahlreichen Beispielen im Klosterhof mit Pflanzenmotiven verziert. Auf einem niedrigen Sims baut eine Attika auf, die an den Seiten von auf ihr stehenden Vasen geziert wird. Auf der Attika waren früher Terrakotta-Engelstatuen platziert, die entweder bei der Restaurierung der Gruft als nicht ursprüngliches Element entfernt wurden oder heute einfach durch den Zahn der Zeit fehlen.
Das markanteste, aus Stein bestehende Zierelement der Attika ist eine umfangreiche Kartusche in ihrem mittleren Teil, die an den Seiten mit Voluten verziert ist, die im Barock sehr beliebt waren. Die Kartusche trägt eine Aufschrift, die in lateinischer Sprache verkündet „Serius/aut/citius/sedem/properanus/ad unam“. Überlassen wir die Übersetzung den Lateinern und wenden uns dem First der Gruft zu. Hier befindet sich eine in sitzender Position ausgeführte Sandsteinstatue, die eine erwachsene männliche Gestalt - vermutlich einen Engel - mit einem sittsam über den Lenden ausgebreiteten Gewand darstellt. Am Kopf der Gestalt ist die Zeit nicht spurlos vorübergegangen, heute handelt es sich deshalb eher um einen Torso. Der Eingang zur Gruft wird, wie traditionell üblich, von einem dekorativen schmiedeeisernen Gitter abgeschlossen.