Kirche zum Heiligen Kreuz, Zittau, Denkmal Carl Gottlieb Schubert
Das Denkmal befindet sich unweit des derzeitigen Eingangs zum Kirchenareal, in der Nähe des Besucherzentrums. Es handelt sich um ein Sandstein-Grabmal, 155 cm breit, 325 cm hoch. Das Denkmal ist in Form eines langen, schmalen Obelisks ausgeführt, dessen eine Seite von einem am Sockel angeordneten Schildumfasst wird. Übers diesem befindet sich eine herausgearbeitete Kartusche mit Inschriften. Auf der anderen Seite befindet sich eine von Rocaillen, Voluten und anderen Zierelementen gesäumte große stilisierte Tafel aus Stein, heute nur noch mit Überresten der ursprünglichen Inschriften. Auf der einen Seite des Obelisken stand früher ein Engel, der heute auf dem Denkmal fehlt. Auf der anderen Seite steht die Gestalt des Glaubens, die ein Kreuz umklammert. Carl Gottlieb Schubert war einst Bürger der Stadt, Leinweberunternehmer und Stadtkämmerer. Er wurde 1742 geboren, starb 1820 und war zwei Mal verheiratet. Zum ersten Mal mit Johanna Eleonora, zum zweiten Mal mit Christiane Helena, die ihren Mann um 9 Jahre überlebte. Das Familiendenkmal ist jedoch zweifellos älter. Es wird in das Jahr 1740 datiert und wurde erst später von den Schuberts übernommen. Eine Besonderheit des Grabmals ist die Tatsache, dass das im oberen Teil des Obelisks befindliche Auge Gottes früher in Richtung Tafel gedreht war, also nach Westen hin. So wird das Denkmal noch in Gurlitts „Beschreibender Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen“ [1] aus dem Jahr 1907 beschrieben. Nach einem restauratorischen Eingriff in der Vergangenheit wurde das Auge jedoch nach Osten gedreht. Nach Westen schaut somit nun die gekrönte Kartusche. Was der Grund dieser Änderung war, wissen wir nicht. Wahrscheinlich handelte es sich jedoch um die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands, möglicherweise aus dem 18. Jahrhundert. Das Denkmal ist ein Beispiel für die nicht immer geradlinige Entwicklung der Friedhofsarchitektur und Monumente, bei denen nur wenige Elemente unverändert und in ursprünglicher Position erhalten geblieben sind.
[1] Gurlitt, Cornelius, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmälern des Königsreichs Sachsen.