Marsbrunnen / Rolandbrunnen, Zittau
Von den ursprünglich drei Brunnen auf dem Zittauer Markt ist nur einer, der Marsbrunnen – manchmal auch Rolandbrunnen genannt – an seinem ursprünglichen Platz erhalten geblieben. Dieser Renaissancebrunnen steht schon seit 1585 hier. Er hat somit noch das ursprüngliche Erscheinungsbild der Stadt mit dem alten Rathaus erlebt und überlebte im Unterschied zum Großteil der Stadt die zerstörerischen Kriege des 17. - 18. Jahrhunderts, die das Antlitz der Stadt grundlegend verändert haben. Der Wasserbehälter ist regelmäßig, achtseitig, aus einfach profilierten Sandsteinblöcken. Auf der Spitze der reichverzierten und ebenfalls aus Sandstein gefertigten Säule steht eine Statue. Sie stellt den Gott Mars dar, wird aber auch als der sagenumwobene Roland gedeutet, der als Schutzpatron der Stadtrechte angesehen wird. Der Brunnen ist mit Obst, Ähren und Weberschiffchen, den Symbolen für den Reichtum der Stadt, verziert. Den Schutz über die Stadt übernahm symbolisch der Kaiser, wie der doppelköpfige kaiserliche Adler auf dem Schild belegt, das ein Knappe zu seinem linken Bein hält. Der geschützte Reichtum der Stadt wird von vier Putten mit den Attributen des Handels, Weberhandwerks, der Landwirtschaft und des Obstanbaus verkörpert. Das Wasser sprudelt aus Maskaronen in Form von Löwenköpfen im unteren Teil der Säule. Als Schöpfer wird mit Vorbehalt Mathias Zimmermann genannt, dem die Steinmetzzeichen, welche der Brunnen trägt, zugeschrieben werden. Diese sind auch von Bauwerken in der Umgebung Zittaus bekannt. Der markante Brunnen ist eine der bekannten Dominanten der Stadt.