Wir radeln im östlichen Teil des Baumlehrpfades, welcher durch die Stadt Grottau (Hrádek nad Nisou) und ihre Umgebung führt. Wir besuchen sieben Stationen, an welchen wir mehr über die Bäume erfahren, die uns in den Städten und ihrer Umgebung begleiten.
Die gesamte Route mit einem Höhenunterschied von ca. 400 m ist ca. 26 km lang. Wir sollten Verpflegung mitnehmen, das Angebot auf dem Weg ist sehr begrenzt. Die Strecke führt teilweise auf öffentlichen Straßen und ist daher nicht ganz für die kleinsten Radfahrer geeignet.
Wenn wir mit dem Auto ankommen, parken wir auf einem der Parkplätze in der Innenstadt (meistens ohne Gebühr). Die Route beginnt im Park bei der Grundschule zwischen den Straßen Smetanova und Školní. Im Park finden wir insgesamt 11 Baumarten, die schönste Zeit ist im Mai und Juni, wenn die meisten von den Bäumen blühen.
Vom Park aus fahren wir zum Marktplatz Horní náměstí und auf der Straße 1. máje in südlicher Richtung zur nächsten Station auf der Route, zum Stadtpark. Auch hier finden wir eine Reihe von exotischen Baumarten. Diese wurden in Parks und Gärten wegen ihrer besonderen Eigenschaften gepflanzt - massives Wachstum, attraktive Blüten oder bunte Herbstfarben. Viele von ihnen sind bereits in unserem Land domestiziert worden und wir begegnen ihnen in der Natur.
Wir radeln durch den Park zum Marktplatz Dolní náměstí und weiter auf der Straße Tovární in Richtung Ketten (Chotyně). Nach 300 Metern erreichen wir auf der rechten Seite einen kleinen Park, der sich auf dem Gelände der lokalen Organisation des Tschechischen Anglerverbandes befindet. Bemerkenswert ist auch der Angelstein in diesem Gelände. Angelsteine markieren die Grenzen der Fischereireviere. Dieser stammt aus dem Jahr 1565 und wurde vom Weißbachtal an der tschechisch-deutschen Grenze in das Gelände verlegt.
Flussaufwärts von der Neiße kommen wir auf der Straße Dlouhá mez nach Ketten (Chotyně). Wir biegen links ab und fahren flussaufwärts vom Václavický-Bach fort. Eine weitere Station des Lehrpfades befindet sich am Abzweig des Wanderwegs zum Grafenstein (Grabštejn). Hier ist das Thema der Station Bäume im Winter. Falls wir die Route im Herbst oder Winter unternehmen, können wir versuchen, die Bäume in der Gegend nach den Fotos auf der Tafel zu bestimmen.
Weiter fahren wir auf der Straße bis nach Wetzwalde (Václavice). Auf dem Weg befinden sich der Teich unterhalb von Grafenstein (Grabštejn) sowie das Staubecken in Wetzwalde (Václavice). In der rechten Kurve in der Kreuzung am Haus Nr. 235 befindet sich die Skulptur des Hl. Johannes von Nepomuk. Wir radeln noch ein wenig weiter talabwärts und biegen in Richtung Kohlige (Uhelná) ab. An der Kreuzung steht eine Tafel zur riesigen Weide, welche ein paar Dutzend Meter entfernt steht. Hier lernen wir verschiedene Weidenarten und andere Bäume kennen, die rund um die Gewässer vorkommen.
In Richtung Kohlige (Uhelná) fahren wir entlang der Walnusswiese bis zur „Verbrannten Linde“ (Spálená Lípa). Vor mehr als 30 Jahren wurde die Linde vom Blitz getroffen und durch den Brand schwer beschädigt. Doch sie fand genug Kraft in sich und stellte fast die gesamte Krone wieder her.
Danach biegen wir rechts nach Südosten ab. Bald kommen wir zum Schulkreuz (Školní kříž), welches im Schatten zweier mächtigen Linden steht. Weiter geht es auf dem Radweg entlang des Windparks zur grünen touristischen Markierung. An der Kreuzung unterhalb des Gickelsberges (Pod Výhledy) begeben wir uns auf die Markierung links nach oben. Am Waldrand verlassen wir die Markierung und fahren links auf dem Wiesenweg in Richtung Staatsgrenze weiter. Der Gipfel des flachen Kamms bietet uns einen weiten Blick auf das Isergebirge, den Jeschken (Ještěd), das Lausitzer Gebirge und das Zittauer Becken. Wenn jemand noch mehr sehen möchte, kann er auf den Gickelsberg (Výhledy) hochfahren.
Auf dem Weg überqueren wir die polnische Grenze und auf dem Waldweg kommen wir zum Denkmal der Opfer des Ersten Weltkriegs in Lichtenberg (Jasna Góra). Vom Denkmal fahren wir durch das Tal hinunter in die Ortsmitte mit einer Bushaltestelle. Erwähnenswert ist die kleine geologische Exposition an der Bushaltestelle.
Weiter geht es in Richtung Westen auf der Straße Sportowa. Auf dieser Straße kommen wir in das Dorf Bad Oppelsdorf (Opolno Zdrój). Hier sehen wir einen kleinen Park mit einem interessanten Feuchtgebiet in der Mitte direkt vor der Hauptstraße. Weiter fahren wir links auf der Hauptstraße und nach 4 km biegen wir wieder links in Richtung Oberullersdorf (Kopaczów) ab. Am Abzweig können wir für eine Weile anhalten und die Braunkohlemine und das Kraftwerk Turów anschauen.
Nach der Ankunft in Oberullersdorf (Kopaczów) werden wir die Staatsgrenze wieder überqueren und nach Böhmisch Ullersdorf (Oldřichov na Hranicích) in der Tschechischen Republik zurückkehren. Die letzte Station des Baumlehrpfades in diesem Abschnitt befindet sich bei der Bushaltestelle. Das Thema ist die langfristige Partnerschaft zwischen Bäumen und menschlichen Siedlungen. Hier erfahren wir über die Gründe, welche unsere Vorfahren dazu führten, Bäume in der Nähe von Gebäuden zu pflanzen, und weshalb auch wir heute noch Bäume in Städten brauchen. Diese Gründe werden mit fortschreitendem Klimawandel immer dringlicher.
Jetzt sind wir weniger als 3 km von unserem Ausgangspunkt entfernt. Wir fahren durch Böhmisch Ullersdorf (Oldřichov na Hranicích) bis zum zweiten Kreisverkehr auf der Straße 35. Diesen überqueren wir und begeben uns auf den Straßen Oldřichovská und Husova ins Zentrum. Am Dom biegen wir links ab und wir sind wieder im Park.
Nach der Rückkehr nach Hause achten wir auch auf die Bäume um uns rund. Sehen wir sie nach der heutigen Route anders als früher?